Erstmal ein kleines Update zu meiner Arbeit in ArboTerra:
Da viele Amerikaner*innen in den Park kommen, gebe ich inzwischen die Touren auf Englisch und habe auch schon Deutsche durch die Anlage geführt. Auch mit dem Spanisch geht es voran. Jeden Tag muss ich die Informationen über die Tiere wiederholen, natürlich auf spanisch, und täglich wird mit mir geübt, sodass ich flüssiger spreche und alle erdenklichen Frage beantworten könnte. Zwischendurch bringe ich meinen Kolleg*innen deutsche Wörter bei und habe eigentlich immer etwas zu tun. Die Arbeit in ArboTerra macht mir weiterhin sehr viel Spaß und ich lerne jeden Tag etwas neues, sowohl über Mexiko generell oder irgendwelches Wissen über die unterschiedlichsten Tiere dieser Welt.
Neben der Arbeit war aber auch einiges los. Ende Oktober wurde überall aufwendig geschmückt, um Halloween und den Día de muertos (= ein traditioneller Feiertag in Mexiko, bei welchem den Verstorbenen gedacht wird) zu feiern. Neben Halloweendeko wurde dabei auch überall Ofrendas (= Altare mit verschiedenen Opfergaben, um Verstorbenen zu gedenken) aufgebaut. In ganz Puebla verteilt kann man gerade diese Ofrendas bewundern, die sehr kunstvoll und bunt hergerichtet sind. In meinem Fraccionamento wurde der Día de muertos auch gefeiert und dabei gleichzeitig mit Trick und Treat für die Kinder verbunden. Neben sehr viel Süßigkeiten und leckerem Essen, habe ich einen Zuckertotenkopf mit Zuckerguss (Calavera de Azúcar ) verziert und den Abend genossen.
Besonders bunt wird der Día de muertos in Atlixco, einem Dorf im Bundesstaat Puebla, gefeiert. Die sowieso schon bunten Straßen sind derzeit noch bunter dekoriert und man kann große Statuen der La Catrina (= einer der wichtigsten Symbole des Día de muertos in Mexiko) bewundern. Geschmückt wird dabei besonders mit orangefarbenen Blume, die Cempasúchil, die auch Flores de muertos genannt werden und nur in dieser Jahreszeit angepflanzt werden. In Deutschland sind diese Blumen als Tagetes bekannt. Gerade kann man überall riesige Felder mit diesen Blumen sehen, die zudem auch sehr gut riechen.
Es ist etwas sehr besonderes gerade durch die Straßen in Mexiko zu laufen, da einen jede Ecke etwas neues erwartet. Überall wird Musik gespielt, Kinder laufen mit Catrinaschminke herum und viele Häuser stellen ihre Ofrendas zur Schau. Am 2. November, der offizielle Día de muertos, habe ich große Teiler der Familie gesehen und wir sind bei viel Essen zusammen gesessen. Es wurden viele Geschichten über verstorbene Familienmitglieder ausgetauscht und allgemein war eine tolle Stimmung. Auch wurde viel Kuchen und Pan de muerto (= ein süßes Gebäck, das früher mit der Asche der Verstorbenen gebacken wurde) gegessen.
Ich habe die bisherigen Feierlichkeiten sehr genossen und finde, dass es ein sehr schöner Brauch ist, der eine besondere Bedeutung hat und auf sehr verzaubernde Art und Weise gefeiert wird.
Im Zuge des Día de muertos sind wir auch nach Queretaro, eine Stadt in Zentralmexiko, gefahren. Dort fand ein sehr großes Familienfest statt, bei welchem auch den Verstorbenen gedacht wurde. Trotzdem war es ein sehr lebendiges Fest, bei dem, neben sehr viel Essen, sehr viel Alkohol floss. Ich wurde sofort als Sobrina betitelt, was das Spanische Wort für Nichte ist und habe mich allgemein sehr willkommen geheißen gefühlt.
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